Vorschau: Berlinman 2016 - Eine ungeplante Triathlon Mitteldistanz!
von Patrick Kolei Kommentare Vorschau
Als mich Hannah vor zwei Wochen über ein Wochenende besuchte, hörte ich das erste Mal vom „Berlinman“. Ein Triathlon im Grunewald, welcher seit 1992 alle zwei Jahre in Berlin veranstaltet wird. Eigentlich hatte ich meine Triathlonsaison nach dem Finish bei der Challenge in Roth bereits beendet und stecke derzeit voll in der Berlin Marathon Vorbereitung. Doch als ich erfuhr, dass Carsten dort zum versöhnlichen Jahresabschluss an den Start gehen wollte, konnte ich nicht anders als mir ebenfalls einen Startplatz zu besorgen. Nun werde ich am morgigen Sonntag doch noch mal an den Start einer Mitteldistanz (MD) gehen. Ganz ohne Druck und Zeitvorstellung und quasi als Marathonvorbereitung ...
Nun sitze ich bereits in Berlin, nachdem ich gestern am Freitag angereist bin und wurde wieder herzlichst von Hannah und Carsten in Empfang genommen. Die gemütliche Ausklappcouch kenne ich ja noch sehr gut vom gemeinsamen Halbmarathon hier in Berlin im Frühjahr. Natürlich mussten wir gestern Abend auch noch schnell etwas Essen gehen, die Angebote um die Ecke waren einfach zu verlockend. Asiatisch geht übrigens auch immer. Gerade an einem Wettkampfwochenende ;-)
Vorbereitung
Die letzten drei Wochen seit dem Wiedereinstieg in meinen Countdownplan für den Marathon verliefen erstaunlich gut. Die Tempoläufe, Intervalle und langen Läufe hatte ich alle gut vertragen und ich spürte, dass mein Körper noch Lust und vor allem auch Kraft hatte etwas in Sachen Wettkämpfe zu unternehmen. Gerade auch weil ich die Abwechslung des Trainings für den Triathlon beibehielt, fühlte ich mich bei jeder Einheit frisch und ausgeruht. Besonders die Schwimmeinheiten an Tagen mit regenerativen Einheiten vertrug ich sehr gut, sodass ich dieses Konzept auch zukünftig gerne weiter verfolgen würde. Die Möglichkeit ständig in einem völlig leerem Becken in meinem Fitnessstudio in Erding, Englischem Garten oder Center Nord des Body + Soul zu trainieren, sind dafür auch einfach wie geschaffen.
Doch macht die Teilnahme zu diesem Zeitpunkt überhaupt Sinn? So als Vorbereitung für einen Marathon vielleicht eher nicht, das muss ich schon zugeben. Allerdings bin ich einfach jemand, der diesen ganzen Sport nicht zu verbissen sieht und macht wozu er Lust hat. Ich bin gut drauf, ich bin fit und auch wenn mein Training nicht triathlonspezifisch ausgelegt ist, fühle ich mich körperlich bereit dazu. Mein Vorteil ist, dass ich gesund bin, dieses Jahr wieder komplett verletzungsfrei geblieben bin und auch für den Berlin Marathon keine genauen Zeitvorstellungen habe. Ich kann das Saisonfinale daher ganz ruhig angehen lassen. Genau das werde ich auch morgen beim Start meiner dritten Mitteldistanz in diesem Jahr tun.
Veranstaltung Berlinman
Möchte ich nun etwas auf die Veranstaltung eingehen, welche für mich dato auch noch völlig unbekannt ist und der ich mich nun parallel beim Schreiben dieses Berichts das erste Mal selber widme. Es gibt insgesamt drei verschiedene Distanzen, bei denen man hier an den Start gehen kann. Jedermensch (700m, 24km, 5km) am Samstag, Mittel (2200m, 90km, 20km) und SchülerMan (unbekannt). Die für mich interessante MD startet um 08:00 Uhr mit verschiedenen Startwellen. Meine genaue Startzeit werde ich wohl heute beim Abholen meiner Startunterlagen erfahren. Für eine MD ungewöhnlich früh, aber man möchte hier den reibungslosen Ablauf garantieren. Es sind immerhin ca. 1800 Athletinnen und Athleten am Start. Das letzte Mal in diesem Jahr starte ich in der AK4 (35-39 Jahre) und gelte damit noch nicht als Senior ;-)
Das 2,2 km Schwimmen findet am Strandbad Wannsee statt. Auch hier wird die Strecke mit gut sichtbaren Bojen abgesteckt sein. Soweit ich das an der GPS Aufzeichnung erkennen kann, gibt es eine große Runde zu schwimmen, die recht einfach aussieht. Der Ausstieg und die Wechselzone 1 ist dann direkt am Parkplatz des Strandbades. Auch hier wird sie wieder in verschiedene Bereiche aufgeteilt sein, um die Wettkämpfe gut voneinander trennen zu können. Danach wird es auf die 90 km Radstrecke im Grunewald gehen, die hier in Berlin auf einem Rundkurs gefahren wird. Wannseebadweg – Kronprinzessinnenweg – Havelchaussee – Am Postfenn – Stallupöner Allee – Kranzallee – Lyckallee – Teufelsseestraße – Heerstraßenbrücke – Jafféstraße – Eichkampstraße – Königsweg – Großer Stern – Kronprinzessinnenweg – Wannseebadweg. Es werden insgesamt 4 Runden gefahren und es gibt auch einen 1,5 km langen Anstieg, der sich ab der zweiten Runde auch als „Berg“ hier in Berlin bemerkbar machen soll. Nach den Anstiegen und Abfahrten im Kraichgau und Roth bin ich hier aber sehr zuversichtlich nicht schieben zu müssen.
Anschließend wartet dann natürlich noch das Laufen auf mich. Die Wetteraussichten könnten besser nicht sein, es wird wieder heiß und je nach Laufstrecke könnte das auch wieder hinten raus etwas anstrengender werden. Ich werde aber sicherlich keine 01:35 angehen, welche ich jeweils bei den diesjährigen MD’s gelaufen bin. Die Strecke führt ebenfalls über einen 5 km Rundkurs über befestigte Waldwege und auch Asphalt. Für ausreichend Verpflegungsstellen ist natürlich ebenfalls gesorgt. Die genaue Streckenführung: Badeweg über Wannseebadweg – Havelchaussee – Kronprinzessinnenweg – Badeweg. Ob sich Bäume oder schattige Wegabschnitte auf der Strecke befinden, konnte ich leider anhand der GPS Aufzeichnungen nicht erkennen. Da sich das Gebiet dort allerdings GruneWALD nennt, bin ich auch hier mal sehr optimistisch gestimmt ;-)
Aussicht
Was am Ende des Tages dann tatsächlich auf der Uhr stehen wird, kann ich schwer vorhersagen. Auch wenn ich ein Wettkampfmensch bin und dort gerne auch mal etwas über mich hinauswachse, ich werde nicht ans Limit gehen. Ich möchte in den nächsten Tagen mein Training für den Marathon fortführen, eine Regenerationszeit von mehreren Tagen wäre daher nicht gerade sinnvoll. Ich verspüre allerdings eine große Freude auf den Start und bin, Stand jetzt aktuell Samstag 09:19 Uhr auf der Couch von Hannah und Carsten, absolut nicht nervös oder aufgeregt. Das Wetter wird bombastisch, die Menschen hier sind wie immer alle sehr gut drauf und freundlich und natürlich hoffe ich auch auf eine gute Stimmung rund um die Strecke. Da ich dieses Mal allerdings ohne meinen direkten Konkurrenten Jan Frodeno, welcher noch in Roth als Sieger quasi mit mir auf der Strecke war, an den Start gehen werde, hoffe ich ausreichend Motivation für das Rennen aufbringen zu können. Für alle die, die die Ironie meines Textes heute stellenweise nicht verstanden haben: Das war natürlich ein Witz ;-)
Weitere Informationen findet ihr unter www.berlinman.de
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