Triathlon-Premiere - Die Sprintdistanz zum reinschnuppern

von Patrick Kolei Kommentare Triathlon-Premiere

Die Idee mit dem Triathlon kam ursprünglich durch meinen damaligen Laufpartner Mario, welcher ebenfalls neugierig auf die Kombination von Schwimmen, Radfahren und Laufen im Wettkampf war. Gelaufen waren wir zusammen nun schon viele Kilometer, damit hatten wir wohl die größte Erfahrung und sollte sich nahtlos in ein erweitertes Training integrieren lassen. Zudem gerade hatte er sich ein neues Canyon Bike gekauft, spulte damit schon ordentlich Kilometer. Mit dem Radfahren hatte ich, seit der Jugend, eigentlich nicht mehr so viel am Hut. Zu diesem Zeitpunkt besaß ich noch nicht mal ein Bike, sodass ich mir ein Cityrad von Mario borgte. Den Trainingsrückstand auf dem Rad sollte ich aber durch viel Motivation und Fleiß problemlos einholen können, blieb eigentlich nur noch das Thema mit dem Schwimmen. Schon damals bekam man als erste Raktion beim Thema Triathlon zu hören: "Wenn das Schwimmen nur nicht wäre, das kann ich überhaupt nicht". Hier hatte ich einen großen Vorteil gegenüber Mario, denn ich hatte das Schwimmen in einem Verein erlernt und schwom sogar Wettkämpfe in jungen Jahren. Die Schwimmtechnik war also durchaus vorhanden, ob das für den Triathlon ausreichen sollte, müsste man also testen. Mario blieb hier größtenteils nur die Variante zum Brustschwimmen, was für ihn allerdings auch kein Abbruch des Projekts bedeuten sollte. Für die Premiere entschieden wir uns für eine Sprintdistanz - auch gerne Volksdistanz genannt - die in Mülheim-Kärlich bei Koblenz also direkt vor der Türe stattfinden sollte.

Vorbereitung

Das Ziel war gesteckt, doch wie sollte es nun weiter gehen? Wir hatten ja kaum Erfahrung in Dingen wie zum Beispiel einem Koppeltraining. Auf was sollten wir also achten und in welchen Abständen und Distanzen sollten wir nun trainieren. Damals waren die Möglichkeiten im Internet mit Trainingsplänen noch nicht so komfortabel wie heute, aber wir kombinierten unsere Laufpläne und streuten 2 Mal in der Woche ein Schwimmtraining ein und versuchten unsere Runden mit dem Bike zu drehen. Da ich Anfangs noch kein eigenes Bike hatte, versuchte ich das mit regelmäßigen Kursen beim Spinning auszugleichen. Hauptsache auf dem Rad, dachte ich mir damals oft.

Bei den angesetzten 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen sollte man sich auch nicht all zu viel Streß machen. Es ging uns auch lediglich ums reinschnuppern, ausprobieren und austesten. Wir sollten sehen, ob uns die Kombination, der Wechsel der Sportarten innerhalb eines Wettkampfes überhaupt zusagen sollte. Die Sprintdistanz diente uns ebenfalls dazu, um die Sache mit den Wechselzonen mal zu üben, denn das eigene Rad wieder zu finden, die eigenen Schuhe am vorbereiteten Platz zu finden oder auch die Laufschuhe überhaupt nach 20 km Radfahren an die Füße zu bekommen, alleine diese Erfahrung war der Start in dieser kleinsten Triathlon Disziplin sehr wichtig.

Die Vorbereitung, das Training ansich machte schon sehr viel Spaß! Es waren also nicht nur immer die 3~4 Läufe in der Woche mit der Laufgruppe, sondern eben jetzt auch die zusätzlichen Biketouren und zweimal in der Woche eintauchen ins Wasser. Natürlich herrschte auch ein kleiner Konkurrenzkampf zwischen uns, denn jeder wollte natürlich schneller sein als der andere. Das konnte uns allerdings auch wiederrum nur besser machen, den Ansporn hatte natürlich jeder von uns! Kurz vor dem Renntag war ich allerdings durchaus verunsichert, ob das von uns gewählte Trainingsprogramm wirklich ausreichen sollte um nicht als letzter über die Ziellinie zu laufen ...

Wettkampftag

Dann war es endlich soweit, der Wettkampftag war gekommen. Doch leider konnte Mario aufgrund einer kleinen Verletzung nicht mit an den Start. Das war naürlich bitter. Die letzten Tage vor dem Start hatte ich natürlich gut regeneriert und die Kraft sollte für die SD allemal ausreichen. Der Umstand, dass im Tauris Schwimmbad geschwommen wurde, war für meinen ersten Start bei einem Triathlon vielleicht gar nicht mal so schlecht. Es gab keinen See, keinen Fluß oder ähnliches was man auch hätte benutzen können. Es gab lediglich diese 25 Meter Bahn, welche man in der ersten Disziplin 20 Mal absolvieren musste, um auf die erforderlichen 500 Meter zu kommen. Damit das nicht in einem vollkommenen Chaos endete und die Anzahl der geschwommenen Bahnen auch irgendwie kontrolliert werden konnten, waren die Bahnen voneinander getrennt und maximal 5 Schwimmer pro Bahn eingeteilt. Somit gab es verschiedene Startwellen, um allen Sportler nach und nach einen fairen Ablauf garantieren zu können. An jeder Bahn saß ein Helfer, welcher über eine Strichliste die Bahnen zählte und bei der letzten Runde ein entsprechendes Schild ins Wasser hielt.

Startschuss. Wie auch noch bei Wettkämpfen heute, ist meine Nervosität vor vor dem Start sehr hoch. Sobald der Startschuss gefallen ist, liegt die Konzentration auf der Strecke bzw. damals im Wasser. Ich startet als 2. Schwimmer in meiner Bahn, denn ich wollte beim Schwimmen schon etwas Zeit gut machen, die ich eventuell auf dem Bike wieder verlieren könnte. Ich kam gut ins Rennen und es machte mir sichtlich Spaß. Auch in der Wechselzone lief beim Wechsel auf's Bike alles problemlos. Noch etwas unkoordiniert und hektisch, aber diese Übung sollte ich ja erst noch bekommen. Die 20 km beim Radfahren gingen eigentlich erstaunlich schnell vorbei, denn das Wetter war herrlich und die Radstrecke flach. Sodass ich nach einem weiteren Wechsel in die Laufstrecke zur Lieblingsdisziplin kam. Die Laufschuhe anzubekommen war allerdings dann doch etwas schwerer, hier bedarf es mehr Koppeltraining um die Muskeln auf diese Veränderung ordentlich einzustellen. Auch die ersten Meter laufend fallen einem eher schwer, aber der Rhythmus war schnell gefunden. Das machte richtig richtig Laune! Schneller als mir lieb war, war nach genau 1 Stunde, 17 Minuten und 39 Sekunden mein erster Triathlon schon wieder Geschichte. Leider habe ich die genauen Splitzeiten von damals nicht mehr vorliegen, in den Archiven des Internets konnte ich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts ebenfalls nicht mehr finden.

Fazit

Hammer! Es war schnell vorbei, vor dem Wettkampf machte ich mir wieder mehr Gedanken als es nötig gewesen wäre, aber ich war rundum zufrieden und glücklich mit dem Verlauf dieses Tages. Aber sind diese Gedanken nicht normal vor einem ersten Start in einer neuen Disziplin? Ich hatte jedenfalls meinen Gefallen daran gefunden und wusste schon damals, dass das zwar mein erster aber auf keinen Fall mein letzten Start bei einem Triathlon gewesen sein konnte. Schon alleine, weil ich auch noch mit Mario zusammen an den Start gehen wollte, denn der Umstand der direkten Konkurrenz auf der Wettkampfstrecke blieb uns an diesem Tag leider verwehrt.

Auf der anderen Seite merkte ich natürlich auch, dass der Aufwand für einen Triathlon, auch wenn es in diesem Fall nur die Sprintvariante gewesen war, um einiges höher war als beispielsweise für einen Halbmarathon. Man musste alle 3 Sportarten in die Trainingswoche integrieren und konnte es sich nicht erlauben auch nur eine davon zu vernachlässigen. Man möchte in allen 3 Gebieten seine Beste Leistung bringen und sich ggf. natürlich auch noch verbessern.

An diesem Tage hatte ich jedenfalls alles gegeben, auch wenn die Zeit natürlich zum damaligen Zeitpunkt keine Rolle spielte, galt es diese Zeit irgendwann zu verbessern. Die Organisation war super, auch wenn man mit knapp 100 Startern eher ein kleines Feld zu bewältigen hatte. Für meinen Einstieg hätte ich mir keinen besseren Zeitpunkt oder Ort aussuchen können. Ich war jedenfalls motiviert genug das Thema Triathlon weiter in meine sportliche Aktivitäten einzubeziehen. 2008 war diese allerdings nicht mehr der Fall, denn Anfang Oktober stand erstmal der erste Marathon in Kökn auf dem Programm.

Anders als bei meiner ersten Laufveranstaltung, konnte ich von diesem ersten Triathlon ein paar (peinliche) Bilder mitnehmen :-)

Hinweis: Sollten Sie sich auf einem oder mehreren meiner Bilder erkennen und gegen diese Veröffentlichung in meinem Blog sein, so nehmen Sie doch bitte Kontakt mit mir auf, damit ich diese(s) umgehend entfernen kann.

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